Sandrine Jorand – Documentary Maker – Radio & Web – Films
Tu verras un enfant perché au-dessus d'un pin effilé/Désireux de ravir la couvée du nid de la lumière/Et tu lui demanderas/"Où est la demeure de l'ami ?" Sohrab Sepehri (traduction D. Shayegan)

Massalia – Maria und Roberto Catella

Ausschnitt – Massalia – Maria Catella
Maria Lunetta-Catella wird 1935 im sizilianischen Dorf Caltaminetta geboren. Ihre Familie lebt von einem kleinen Schuhgeschäft. Leider beginnt die Mafia, sie zu bedrohen. 1948 beschliesst die Familie, nach Marseille zu ziehen. Marias Vater macht den Anfang.
In Marseille arbeitet er wieder im Schuhhandel. Als Einwanderer ohne Französisch-Kenntnisse sieht er sich immer neuen Erniedrigungen ausgesetzt.
Die Familie Lunetta lebt in einem Hotel in der Nähe vom alten Hafen, rue Glandeves.

Obwohl sich Maria und ihre Schwester sehr darum bemühen, aufgenommen zu werden, beschimpft man sie immer wieder als ‚dreckige Italiener‘.
Mittlerweile hat sich Maria in Marseille eingelebt. Sie findet die Stadt schön: das Meer und die Calanques, die typischen Steilküsten.
In der Stadt hat sie auch den Mann ihres Lebens kennengelernt: Roberto. Mit ihm hat sie eine Familie gegründet.

Ausschnitt – Roberto Catella
Roberto Catella kommt 1948 mit seinem Zwillingsbruder und seiner Mutter in Marseille an. Er kann sich noch an den Abschiedstag in Pavia in der Lombardei erinnern. Klassenkameraden schenken ihnen Süßigkeiten und Wachsfiguren.

Während der Fahrt bleiben er und sein Bruder still. Sie ahnen nicht, dass sie Italien für immer verlassen sollen. Erst an der Grenze wird es ihnen klar und sie versuchen davonzurennen. Man fängt sie sofort wieder ein.
In Marseille leben sie zunächst in der Nähe der Place Castellane.
Allmählich freunden sich er und sein Bruder mit anderen Einwandererkindern an. Und später auch mit gebürtigen Franzosen.
Als Kind ist Roberto von der Größe der Stadt beeindruckt.
In seinem Gedächtnis leben aber noch immer die Bilder seiner mittelalterlichen Geburtsstadt.

Andere Protagisten von Massalia :
Zohra Aït-Abbas, Kheoudja Thilghilt, Nouné Karapetyan, Maitryee Mahatma et Pinku, Mounira Chatti.

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